Fühle Nebelhände
einen bleichen Mond
in mir
ertränken…..
sein wächserner Widerschein
versinkt
ganz still
in den schwarzen
Weihern
meiner wunden Seele…
Im Dämmerlicht
der Frühe zerstäuben
myonengleich
die schattenhaften
Düfte, Töne und Farben
nächtlicher Schwermut;
sie zerfallen in ein
ephemeres Gespinst
flüchtigen Lichtes
und vergehen
unaufhaltsam
im düstern Wohllaut
sanft
verdämmernder
Morgenröte.
Alsbald gerinnt
die stumme Not
der Trauernden
zu
verborgenen
Zeichen und Strukturen
weltenferner Klänge;
sie verzweigen sich,
gläsern wie Spinnweben,
über das Ende
aller
Partituren
hinaus
in ein
tönendes Geflecht
verwunschener Erinnerung –
die scheuen
Seelen der Frühverstorbenen
beginnen dann,
„in der Diaphanie
des Raumes und der Zeit,
des Lichtes und der Dunkelheit“,
zu klingen.
Brigitte Schäfer 1970/März 2016