Am Ende aller Traumgebilde,
wo
düstre Wolkenberge
geisterhaft versinken
im grünlich-schimmernden
Abyssus
eines
tief verwunschnen Sees,
wohnen sie ewiglich,
die wunden Seelen
der
Frühverstorbenen –
ihr unergründliches
Mysterium
lastet schwer
auf der
Stille des
nächlichen Weihers.
Sie fühlen
den Schmerz
ihrer verlöschenden Leiber
im Innersten
ihrer
wissenden Augen –
kein Hauch,
kein Laut,
kein Akkord
dringt
aus der Tiefe
ihrer verschlossenen Münder.
Schwarz ruht das Gezweige
der Erinnerung
auf den
verwüsteten Gärten
der Kindheit –
in sanfter Frühdämmerung
vergeht
der schwere Atem
der Sterbenden
im ephemeren Duft
der
Asphodelen und Cosmeen.

Brigitte Schäfer April 2016