Kreiten
von Brigitte Schäfer-Schwartze
Oktober 2020
Zum Jahreswechsel 2019/2020, anläßlich meines Umzuges, fiel mir beim Ausräumen unserer
Bibliothek ein seit langem vermisstes Büchlein mit dem Titel „Wen die Götter lieben..“ von Theo
Kreiten über Leben und Tod seines Sohnes Karlrobert in die Hände: es war verschwunden hinter
einem Berg von Eulenburg-Taschenpartituren, in direkter Nachbarschaft zweier Beethoven-
Klavierkonzerte – eine wundervolle symbiotische Wohngemeinschaft!
Das tief erschütternde Schicksal dieses jungen Pianisten, einer wahrhaften Ausnahmeerscheinung
seiner Generation, war in den letzten Lebensmonaten meines Mannes immer wieder Gegenstand
unserer Gespräche, im weitesten Sinne ausgehend vom Fluchtschicksal einer mit uns befreundeten
syrischen Familie, welche dem Zugriff Assads auf abenteuerlichen Wegen zu entkommen
vermochte.
Man hätte es Karlrobert Kreiten, der im Alter von 27 Jahren Opfer nationalsozialistischer Un-
Rechtssprechung und freislerscher Willkür geworden ist auf Grund einiger privater Äußerungen
über die offenkundige Unmöglichkeit des geplanten „Endsieges“ nach der Katastrophe von
Stalingrad, von ganzem Herzen gewünscht, die Gefahr, in der er schwebte, rechtzeitig in aller
Schärfe zu erkennen und zumindest den Versuch zu unternehmen, auf irgendeinem Wege das Land
zu verlassen, aber ein Mensch, der in sich göttliches Wirken verspürt, ist schwerlich in der Lage,
sich das Böse an sich als Wirkkraft auf das eigene Leben vorzustellen.
Und so wurde er, nach den erfolgreichen wiederholten Denunziationen einer bösartigen Trias älterer
Frauen, deren politische Dummheit und moralische Verkommenheit nur noch von ihrer infantilen
Empathielosigkeit übertroffen wurde, am 7. September in Berlin-Plötzensee wegen
Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung hingerichtet durch den Strang. Ursprünglich war das
Fallbeil zur Vollstreckung vorgesehen (in diesem Kontext sei – ein Hinweis für die junge
Generation – auf das Schicksal der Geschwister Scholl verwiesen), aber diese Schreckensapparatur
wurde am Tage zuvor bei einem Luftangriff zerstört.
Der individuellen denunziatorischen Niedertracht folgte die Niedertracht des Staatsapparates auf
dem Fuße: nach dem Vollzug der Todesstrafe erhielt die Mutter Karlrobert Kreitens eine dezidierte
Auflistung der durch die Hinrichtung entstandenen Kosten in Höhe von 639,20 RM mit der
unmissverständlichen Aufforderung, diese Rechnung innerhalb von acht Tagen zu begleichen.
Die Urteilsbegründung lautete wie folgt:
„Am 7. September 1943 ist der 27 Jahre alte Pianist Karlrobert Kreiten aus Düsseldorf hingerichtet
worden, den der Volksgerichtshof wegen Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung zum Tode
verurteilt hat. Kreiten hat durch übelste Hetzereien,Verleumdungen und Übertreibungen eine
Volksgenossin in ihrer treuen und zuversichtlichen Haltung zu beeinflussen gesucht und dabei eine
Gesinnung an den Tag gelegt, die ihn aus der deutschen Volksgemeinschaft ausschließt.“
Nach Karlrobert Kreitens Verhaftung am 3. Mai 1943 bis zur Vollstreckung des Todesurteils am 7.
September begann ein bestens aufeinander eingespielter Staats- und Justizapparat mit der
konsequenten Demontage und Destruktion einer wahrhaft außergewöhnlichen künstlerischen
Existenz, und selbst einflußreiche Vertreter des nationalsozialistischen Systems, die sehr wohl
verstanden hatten, was hier vor sich ging, konnten den Lauf der Dinge nicht mehr beeinflussen: in
diesem Kontext muss auf jeden Fall erwähnt werden, daß zahlreiche Versuche unternommen
worden sind, den jungen Pianisten zu retten, doch der Tod Kreitens war ein längst beschlossenes
Faktum und das gesamte juristische Procedere wurde zielgerichtet darauf abgestimmt. Darüber
hinaus kristallisierte sich heraus, daß Freunde, Verehrer und Künstlerkollegen Kreitens, die es sich
zum Ziel gesetzt hatten, ihn zu retten, in massivster Weise unter Druck gesetzt wurden.
Insbesondere sei bei der Beurteilung der Geschehnisse auf das unselige Wirken des
Gaupropagandaleiters Hermann Brouwers verwiesen; Brouwers Vorgehen im Fall Kreiten
exemplifiziert in erschreckend eindrucksvoller Weise die Willkürlichkeit, Heimtücke und
Bösartigkeit nationalsozialistischer Justiz. Kreitens Freund Dr. Winterhager beschreibt die finalen
Vorgänge wie folgt:
„Ich ging am nächsten Morgen um sieben Uhr zu Brouwers, in der Hoffnung, ihn zu bewegen, mir
durch seine Fürsprache eine sofortige Besprechung mit Gauleiter Florian zu verschaffen, der sich
nach allem,was man wußte, für Karlrobert verwenden würde. Der Besuch bei Brouwers zeigte dann
aber deutlich, daß bei der Gauleitung nichts zu erhoffen war. Brouwers erklärte nämlich, er allein
kenne den Tatbestand der Akten, zudem habe er auch unmittelbar vor dieser Besprechung mit
Karlroberts Mutter telefonisch unterhalten und dabei bestätigt bekommen, daß Karlrobert nicht nur
einer einzelnen Frau gegenüber defätistische Äußerungen getan habe, sondern dies einer großen
Anzahl von Personen gegenüber zu wiederholten Malen. Bei der Vermittlung eines Besuchs beim
Gauleiter gab er diesem seine Stellungnahme so bestimmt durch, daß dieser mich persönlich
überhaupt nicht empfing, sondern zwischen Tür und Angel über seinen Adjutanten verhandelte.
Um die Sache loszuwerden, versprach er schließlich, ein Gnadengesuch der Eltern ohne
Unterschrift der Gauleitung durch den Fernschreiber der Gauleitung nach Berlin zu geben.“
Der geneigte Leser möge sich verdeutlichen, daß all diese Vorgänge am 8. September, einen Tag
NACH der Hinrichtung Kreitens, stattfanden und Brouwers über alle Vorgänge bestens unterrichtet
war! Zudem existiert dessen Telefonat mit der Mutter Kreitens allenfalls in der pathologischen
Vorstellungswelt des Gaupropagandaleiters.
Kreiten selbst, bis zum bitteren Ende dem Humanitätsverständnis der Weimarer Klassik
verpflichtet, gab sich über einen längeren Zeitraum der Täuschung eines halbwegs geordneten
Rechtsverfahrens hin, doch seine reine, moralisch unbefleckte Existenz als radikaler Gegenentwurf
zu einer „Gesellschaft von Rechtsbeugern und Mördern“ (Hedda Eulenberg) erschien wie ein
Stachel im Fleisch des gesamten Systems: er wurde „Opfer der `höllischen Pädagogik´, wie sie (die
Nationalsozialisten) ihre fürchterlichen Volkseinschüchterungen nannten“ (dto.) und deswegen war
sein Tod beschlossene Sache.
Karlrobert Kreitens gesamte Vita stand unter dem Stern der „Trias des Wahren, Guten und
Schönen“, eben jener „Rezeptionsformel des 19. Jahrhunderts, in der das spezifische
Humanitätsverständnis der Weimarer Klassik zusammengefasst werden sollte“ (Michael Franz). So
sehr uns Heutigen, nach den heftigen Diskussionen Ende des 19. Jahrhunderts, diese Formel „wie
aus der Zeit gefallen zu sein scheint“ (Gerhard Kurz), erscheint sie dennoch „latent allgegenwärtig“
(dto.) und dient „als vererbter Leitsatz“ (dto.) auch in der aktuellen Gegenwart noch „bewußt oder
unbewußt, als Orientierung“ (dto.).
Am 26. Juni 1916 in Bonn geboren, in Düsseldorf aufwachsend, wo sein Vater Theo Kreiten
„einem ehrenvollen Rufe Professor Julius Buths folgend, eine Lehrstelle für Klavier und
Komposition am Konservatorium annahm“, begann er in einem durch Eltern und Großmutter
musisch und geisteswissenschaftlich geprägten Umfeld zunächst kindlich-spielerisch, ab dem 7.
Lebensjahr systematisch und planmäßig mit dem Klavierspiel. Aber auch als Violinist entwickelte
er herausragende solistische Fähigkeiten. Darüber hinaus kristallisierte sich schon in der Kindheit
ein überdurchschnittliches Talent als Maler und Zeichner heraus.
Seine öffentliche pianistische Karriere begann im Jahre 1927, noch vor Beginn seines Studiums an
der Musikhochschule Köln (1929), im Rahmen eines Konzertes in der Düsseldorfer Tonhalle mit
Werken von Mozart und Schubert. Freunde und „wohlgeneigte Förderer“ in der eigenen Familie
wie der Kölner Hofjuwelier Paul Kreiten und Clemens Füllenbach, Inhaber des bekannten Cafes
Füllenbach am Hohenzollernring ermöglichten dem jungen Pianisten den Zutritt zu den kulturell
engagierten Kreisen der Kölner Gesellschaft.
Im Juni des Jahres 1933 fand in Wien unter Vorsitz von Clemens Kraus sowie einer hochkarätig
besetzten Jury ein internationaler Klavierwettbewerb statt, zu dem 1000 Anwärter zwischen 16 und
30 Jahren aller Nationalitäten ihre Anmeldung abgegeben hatten. Mit der Dante-Sonate von Franz
Liszt gelang es Karlrobert Kreiten, dem wahrscheinlich jüngsten Teilnehmer dieser Veranstaltung,
als erster Preisträger aus diesem Wettbewerb hervorzugehen. Die internationale Presse überhäufte
den jungen Künstler mit geradezu euphorischen Kritiken.
Im selben Jahr trat er im Rahmen des alle 3 Jahre in Berlin stattfindenden Mendelssohn-
Wettbewerbes durch eine herausragende Interpretation der Waldsteinsonate von Beethoven hervor,
welche ihm den ersten Platz unter allen Teilnehmern sicherte.
Im Großen Gürzenichsaal seiner damaligen Wahlheimatstadt Köln spielte er, nach kürzester
Vorbereitungszeit, am 25. November 1933 das Es-Dur-Konzert von Franz Liszt und erntete
höchstes Lob und größte Anerkennung für seine außergewöhnliche Interpretation und die Brillanz
seiner virtuosen Technik. Seiner „natürlichen Bescheidenheit waren diese Auszeichnungen lediglich
Ansporn zu harter, unablässiger Weiterarbeit“ (Theo Kreiten).
Kreiten setzte sein in Köln begonnenes Studium in Wien fort bei Frau Professor Rosenthal-Kanner.
„Sein Spiel erhielt hier den Finish touch und steigerte sich unablässig zu einer Höhe hin, wie sie nur
den Größten erreichbar ist“ (Theo Kreiten).
Auf Grund der sich deutlich zuspitzenden politischen Lage sah sich Prof. Rosenthal-Kanner
gezwungen, im Jahre 1937 mit ihrem Ehemann Moritz Rosenthal in die USA zu emigrieren: leider
ist ihr Meisterschüler ihrer herzlichen Bitte, ihr zeitnah zu folgen, nicht nachgekommen, obwohl sie
bereits die Rahmenbedingungen für eine pianistische Karriere in den Vereinigten Staaten untersucht
und für gut befunden hatte: so nahm das Verhängnis seinen Lauf!
Allerdings hatte Kreiten in der Tat die Absicht, seiner verehrten Professorin zu einem späteren
Zeitpunkt zu folgen: er hegte die feste Vorstellung, sich zunächst in ganz Europa einen Namen
erspielen zu müssen und erst danach den Weg in die USA antreten zu können.
Nach einem allseits umjubelten Solokonzert im Gürzenichsaal übersiedelte Kreiten nach Berlin.
Das „stark pulsierende, künstlerisch vielgestaltige Leben sagte ihm zu“ (Theo Kreiten): Claudio
Arrau erwies sich als einfühlsamer Lehrer und uneigennütziger Freund, welcher ihm den Weg in
„den exklusiven Kreis einflußreicher musikinteressierter Persönlichkeiten“ (dto.) ebnete. Sein erstes
Konzert im Berliner Beethovensaal geriet zu einem kulturellen Ausnahme-Event: “Eine
pianistische Begabung ganz großen Formats ist in Kreiten im Heranwachsen….“. Sowohl die Tiefe
der Interpretation wie auch die beispiellose Brillanz seiner Technik riefen das grenzenlose
Erstaunen der Fachwelt hervor.
Diesem kulturellen Glanzlicht im Beethovensaal der Stadt Berlin sollten weitere, ebenso
ungewöhnliche und einzigartige Konzerte folgen, welche den Ruf Kreitens, mittlerweile in der
internationalen Presse als bedeutendster Nachwuchspianist Europas bezeichnet, begründeten.
Sein umfangreiches Repertoire umfaßte nicht nur einen immensen Werkkatalog aus Barock,
Klassik, Romantik und Spätromantik (darunter auch alle bekannten Klavierkonzerte), sondern auch
Werke zeitgenössischer Komponisten, ein zweifellos extrem heikler Tatbestand in der damaligen
politischen Situation. Strawinskijs Transskription seiner Petruschka-Suite und Prokofieffs d-moll-
Toccata wie auch Pfitzners und Busonis Klavierkonzerte erfuhren in der Interpretation Kreitens
durch dessen musikalisch-analytische Intelligenz und nicht zuletzt durch dessen fulminante
technische Brillanz eine bisher kaum erreichte beispiellose Aufführungsqualität. „Unter den Jungen
wüßten wir keinen, der ihm dies nachspielt, und unter den Alten fällt einem höchstens Backhaus
ein, wenn man nach jemandem sucht, mit dem man ihn vergleichen könnte. Sie haben beide die
Unfehlbarkeit der Technik, für die es keine Schwierigkeiten zu geben scheint, und die gleiche
traumwandlerische Sicherheit des Spiels das nach der Seite der Rapidität bei vollkommener Plastik
und Mühelosigkeit der Gestaltung keine Grenzen kennt“ (Münchner Zeitung vom 17.2. 1941).
Zahlreiche Konzertreisen führten ihn in nahezu alle Großstädte des Deutschen Reiches wie auch in
das benachbarte Ausland, umjubelt von Presse und Publikum.
Karlrobert Kreitens letztes Konzert im März 1943 in der „Reichshauptstadt“ wurde allerdings nur
noch von der Berliner Illustrierten Nachtausgabe vom 23. März mit geradezu euphorischer Kritik
bedacht, während die übrigen Presseorgane sich in eisiges Schweigen hüllten.
Mitte April 1943 bemühte sich Kreiten vergebens um ein Visum für ein Konzert in Florenz am 2.
Mai, in dem eine Festaufführung des Es-Dur-Klavierkonzertes von Franz Liszt geplant war: es
wurde nunmehr offenkundig, daß die ersten unmittelbaren Auswirkungen der gezielten
Denunziationen ihren Adressaten erreicht hatten. Eine kurze Reise ins Siebengebirge mit einer
befreundeten Düsseldorfer Familie vermochte ihn nur für einen flüchtigen Augenblick von den
höchst bedrückenden Vorkommnissen abzulenken.
Am 3. Mai 1943 um 8 Uhr morgens wurde Karlrobert Kreiten von der Gestapo in Heidelberg
verhaftet. Ein für den Abend des selben Tages angesetztes Konzert im Großen Universitätssaal
wurde kurzfristig ohne Angabe von Gründen abgesagt.
Zwei Wochen nach seiner Festsetzung verlegte man ihn nach Berlin in das Hauptquartier der
Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße, wo er alle „physischen und psychischen Qualen“ durchleiden
musste, welche eine Haft in den Kellern der berüchtigten „politischen Polizei“ mit sich brachte.
Am 3. Juli erfolgte die Überführung Kreitens, der immer noch voller Zuversicht auf ein baldiges
Ende seines Leidensweges hoffte, in das Untersuchungsgefängnis Moabit. Zu allem verzehrenden
Kummer und aller tiefen Sorge um das Wohl seiner geliebten Familie gesellte sich ein „tierischer
Hunger“, der ihm zur physischen und später zur psychischen Folter geriet.
Am 7. September wurde Karlrobert Kreiten in Berlin Plötzensee hingerichtet durch den Strang.
Die Möglichkeit, seiner Familie einen Abschiedsbrief zu hinterlassen, ist ihm nicht gewährt worden.
„Er ist diesen letzten Weg ganz gefaßt und ruhig gegangen…..“
(Pfarrer Buchholz, Gefängnisgeistlicher in der Strafanstalt Berlin Plötzensee).
„Es gibt einen langen, seltsamen Kampf, wenn die Gewalt die Wahrheit zu unterdrücken sucht.
Doch alle Anstrengungen der Gewalt können die Wahrheit nicht schwächen und dienen nur dazu,
ihren Glanz zu erhöhen. Alles Licht der Wahrheit vermag der Gewalt keinen Einhalt zu tun; es reizt
nur noch mehr ihren Zorn. Wenn Macht gegen Macht kämpft, dann vernichtet die stärkere die
schwächere; wenn Rede gegen Rede steht, dann wird die wahrheitsgetreue und überzeugende die
zuschande machen, die nur Eitelkeit und Lüge sind. Gewalt und Wahrheit aber vermögen nichts
gegeneinander. Jedoch ist daraus nicht zu folgern, sie seien einander ebenbürtig. Es besteht
vielmehr zwischen ihnen die große Verschiedenheit, daß die Gewalt nur begrenzte Dauer hat, da
Gottes Ordnung ihre Wirkung zum Ruhme der angegriffenen Wahrheit ewig währt und schließlich
den Sieg über ihre Feinde davonträgt, weil sie wie Gott selber ewig und allmächtig ist.“
Blaise Pascal 249, gefunden in: „Die Liebe zum Leben nicht aufgeben“ Ein Pascal-Brevier,
zusammengestellt und mit einem Nachwort herausgegeben von Lothar Stiehm 1996 bei Lambert
Schneider im Bleicher Verlag Gerlingen.
Das Büchlein Theo Kreitens „Wen die Götter lieben..“ ist erschienen im Droste-Verlag Düsseldorf,
k. A. zum Erscheinungsjahr
Brigitte Schäfer-Schwartze 2020