ELEGIA

Mondne Tropfen
der Erinnerung
lasten schwer
auf allen Uhren;
sie fließen ohn´ Unterlaß
in die unergründliche Tiefe
der verrinnenden Zeit;
sie fließen und fließen und
füllen die abyssische Düsternis
mit der purpurnen Schwere
des Todes.

… das Wesen der Zeit ist der Tod …

gezeichnet

sind die Stimmen der Sterbenden
von den gewaltigen Lauten der Seele;
fortlebt der Klang ihrer Münder
im nächtlichen Haus der Schmerzen.
Bald schimmert Vergängliches aus dämmriger Kammer;
Stunde um Stunde folgen
die versteinerten Schatten
der Lebenden
dem versunkenen Saitenspiel der Entschlafenen.
Tief ins Dunkel
stürzen die
kristallnen Augen
der Gestirne,
während die Seelen der
Verstorbenen
ins Ungebundene wandeln.

Meinem geliebten Mann gewidmet (30.9. 1926 – 1.2. 2018)
… „und den Liebenden ist ein anderes Leben gewährt“ …